Hin- und hergerissen war ich bis dato, ob ich nun einen Beitrag zum derzeit alles bestimmenden Thema schreiben soll. Vorab sei schon mal erwähnt, dass es nicht in meiner Kompetenz liegt, hier eine vollständige Aufklärung zum Coronavirus zu betreiben, noch die Lage mit den Maßnahmen korrekt einzuschätzen. Ich bin weder Virologe noch ein Experte dazu, jedoch kann man nicht genug betonen, auf seriöse Quellen und nötige Verhaltensweisen hinzuweisen sowie den nötigen Schritten der Experten zu vertrauen.

Anmerkung: Verweise in den Quellen auf…- Robert-Koch-Institut (RKI)- Bundesministerium für Gesundheit (BMG)- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)- World Health Organization (WHO)

Was letzte Woche bereits in einigen Ländern los und hier in Deutschland noch unvorstellbar war, ist nun ebenso bei uns Realität. Die Erkrankung COVID-19 bestimmt das aktuelle Geschehen und keiner kann vorhersehen, wie lange dies in solch einer Form andauern wird. Weder Panik noch Unterschätzung sind in diesen Zeiten gute Ratgeber. Mehr denn je kommt es auf Verhaltensweisen an, welche wir in unserer Gesellschaft viel zu oft und zu lange vernachlässigt haben: Verzicht und Entschleunigung, gesunder Menschenverstand, Solidarität und Menschlichkeit.

Exkurs zum Coronavirus

Der Coronavirus Sars-CoV-2 und die Lungenkrankheit COVID-19

Der neuartige Virus trägt die Bezeichnung Sars-CoV-2. Ursprünglich wurde dieser in Fledermäusen gefunden, welcher nun vermutlich über Schuppentiere den Weg zum Menschen gefunden haben soll. Diese Schuppentiere sind in China eine Delikatesse.

Der Virus ruft die Lungenkrankheit COVID-19 (Corona Virus Desease 2019) hervor. Symptome ähneln denen einer Grippe. Bisher sind Fieber und trockener Husten als häufigste Symptome bekannt, daneben auch Kurzatmigkeit. Weiter treten manchmal Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Halsschmerzen auf. Leider wird auch bereits über asymptomatische Verläufe gesprochen, was jedoch nicht bestätigt ist.

Infektion und Risikogruppen

Der häufigste Weg der Ansteckung ist die Tröpfcheninfektion, sprich über feinste Speichel- oder Schleimtröpfchen beim Sprechen, Husten und Niesen.

Neben dieser Infektion kann der Coronavirus auch durch die sogenannte Schmierinfektion übertragen werden, sprich mit kontaminierten Händen ins Gesicht fassen. Über die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase kann der Virus dann in den Körper eindringen.

Derzeit wird davon ausgegangen, dass es nach einer Infektion bis zu 14 Tage dauern kann, bis Krankheitszeichen auftreten. Im Durchschnitt beträgt diese sogenannte Inkubationszeit 5 bis 6 Tage.

Im Rahmen des Virus sind besonders folgende Risikogruppen gefährdet:

  • Ältere Personen ab etwa 50 bis 60 Jahren
  • Raucher
  • Personen mit Vorerkrankungen wie Herz-, Lungen-, chronischer Leber-, Zucker-, Krebskrankheit und mit geschwächtem Immunsystem

Das neuartige Virus ist umso ansteckender auch für alle anderen, da wir noch keine Grundimmunität dagegen entwickelt haben. Zudem existiert auch noch kein zuverlässiger Impfstoff, mit welchem eine „künstliche“ aktive Immunisierung vollzogen werden kann.

Wie können wir uns schützen?

Die wichtigsten beachtenswerten Punkte, welche leider zu viele Menschen immer noch nicht verstanden haben, um sich und vor allem die Risikogruppen zu schützen, sind folgende:

  • Sicherheitsabstand von mind. 1,5 Meter zu anderen Menschen einhalten
  • Hände gründlich waschen (mind. 20 bis 30 Sekunden)
  • Hygieneregeln beim Husten und Niesen beachten
  • Auf Hände schütteln, Umarmungen und Küsse verzichten
  • Nicht ins Gesicht fassen
  • Öffentliche Innenbereiche meiden
  • Kontakt zu Infizierten in jedem Fall meiden, ansonsten unverzüglich Gesundheitsamt kontaktieren
  • Soziale Distanz und zuhause bleiben, insbesondere von Rückkehrern aus Risikogebieten (häusliche Quarantäne)
  • Keine zweifelhaften Social-Media-Informationen verbreiten
  • Bei Atemwegssymptomen zu Hause bleiben
  • Informationen von RKI, BZgA und BMG beachten

Bei einer bestätigten Infektion ist es unbedingt erforderlich sich zu isolieren, um eine weitere Verbreitung des Virus einzudämmen. Zudem kann ggf. medikamentös behandelt werden.

Was können wir zudem unternehmen?

Bei den weiteren Vorgehens- und Verhaltensweisen sind unabhängig vom Coronavirus folgende Punkte jederzeit hilfreich:

  • An die frische Luft gehen (in diesen Zeiten jedoch alleine oder nur mit Menschen, mit denen man sowieso zusammen in den eigenen vier Wänden wohnt)
  • Auf eine ausgewogene/gesunde Ernährung und genug Schlaf achten
  • Vitamin C und D, Zink und Selen sowie Ingwer und Kurkuma
  • Stress und Panikmacher vermeiden

Bei allen vorgenannten Punkten kommt es auf Kontinuität und Maß an. Es bringt nicht viel, jetzt verstärkt damit anzufangen und evtl. noch im Überfluss zu handeln.

Ende Exkurs

Im Vergleich zu Influenza-Erkrankungen ist die Zahl der Erkrankten sowie die Sterblichkeitsrate des Coronavirus aktuell noch verhältnismäßig gering. Diese Information stammt vom RKI. Auch sind die meisten Krankheitsverläufe eher mild. Der zu beachtende Sachverhalt besteht allerdings darin, dass der Coronavirus stark infektiös ist. Sprich es ist sehr einfach sich anzustecken. Für vor allem Jüngere, Gesunde und Menschen ohne Vorerkrankung wäre dies kein zu großes Problem, doch umso mehr für die im Exkurs angesprochenen Risikogruppen. Die mit 15% schweren Verläufe sind laut RKI-Geschäftsführer Lothar Wieler verhältnismäßig viel. Und dies führt bei umso mehr Infizierten zu potentiellen Schwierigkeiten in den Krankenhäusern und der aktuellen Reaktion seitens der Politik.

Dennoch sind sich auch Experten nicht zu 100% einig, ob die aktuelle Reaktion angemessen oder übertrieben ist. Die mediale Dauerpräsenz dieses Themas sorgt natürlich für eine gewisse Verzerrung der realen Lage. Dennoch muss das oberste Ziel aller Bemühungen grundsätzlich sein, eine schnelle Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2 einzudämmen.

Eigentliche Viren in unserer Gesellschaft

Natürlich darf der Virus nicht klein geredet werden und es muss auch angemessen darauf reagiert werden. Was dieser jedoch offenbart, sind schon länger in unserer Gesellschaft bekannte „Viren“. Diese haben wir jedoch viel zu lange und viel zu oft ignoriert und verdrängt.

  • Medienhetze und Fake-News statt sachlich wissenschaftlicher Berichterstattung
  • Panik und Angst statt gesunder Menschenverstand und Entschleunigung
  • Populismus und Egoismus statt Solidarität und Menschlichkeit

Viele Medien, ebenso Lenker und Denker mancher Staaten beschäftigen sich weder mit der eigentlichen Sache noch Handeln diese adäquat. Von maßloser Unterschätzung bis übertriebener Panikmache ist alles dabei. Die Schuld wird eher bei anderen gesucht, dazu noch unseriöse Informationen an die breite Masse verteilt. Hier krankt das System bereits zu lange.

Panik und Angst sind in solchen Zeiten wahrlich schlechte Ratgeber. Verständlicherweise stehen wir vor sehr ungewissen und turbulenten Zeiten. Menschen sterben, ja, das ist schrecklich, aber dies passiert leider jeden Tag, sei es wegen Gewalt und Krieg oder wegen Hunger und Durst oder wegen anderer Krankheiten. Zumeist interessiert dies   k e i n e   a l t e   S a u… Tschuldigung für den Ausdruck. Bloß wenn es plötzlich eng wird und die Dinge mitten unter uns selbst sind und uns direkt unserer Freiheiten berauben, dann gibt es Panik und einen großen Aufschrei.

Jetzt wo plötzlich Zeit wäre, sich auf Verzicht und Entschleunigung zu konzentrieren, hat man den Eindruck, das Gegenteil ist der Fall. Noch mehr Hetzerei und schnell ohne Hirn und Verstand alles einheimsen, was nur möglich ist. Hamsterkauf statt Hamsterrad. Manch einer dramatisiert die Lage mehr als nötig und schürt so noch mehr Angst bei anderen.

Klar ist nunmehr, dass dieser Virus enorme wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen wird. Jedoch können wir umso schneller zu einer einigermaßen Normalität zurückkehren, wenn jeder seinen Beitrag dazu leistet. Viele bangen um ihren Arbeitsplatz, einige Branchen sind besonders betroffen, gerade auch Selbstständige und Freiberufler. Verständlicherweise drängen sich existentielle Ängste in den Vordergrund. Deshalb umso mehr mit Bedacht handeln und schnellstmöglich gemeinsam an einem Strang ziehen. Informationen zu grundsätzlich arbeitsrechtlichen Auswirkungen findet man beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales, siehe Quellen.

Ich selbst bin gerade am Aufbau einer Selbstständigkeit, was in diesen Zeiten alles andere als erfolgversprechend ist. Ausfall von Aufträgen, eingeschränkte Handlungsfähigkeit, Ungewissheit,… weder schiebe ich maßlose Panik, noch unterschätze ich das Ganze, noch kaufe ich Supermärkte leer, stattdessen versuche ich besonnen und vernünftig zu handeln und auch dort zu unterstützen, wo es möglich und vernünftig ist, so dass keine weiteren Menschen gefährdet werden.

Schnelle Lösung nur mit gesundem Menschenverstand und Solidarität

Am schnellsten lässt sich der Coronavirus durch Zusammenhalt, Solidarität und Befolgen der Maßnahmeregeln eindämmen, v.a. durch die soziale Distanzhaltung und Hygienemaßnahmen.

Es gibt mittlerweile erfreulicherweise ebenso viele Menschen, egal ob Unternehmenslenker, Politiker, Profisportler oder Menschen wie du und ich, welche

  • sich vernünftig und besonnen verhalten und dazu äußern
  • helfen, wo es sinnig und ihnen möglich ist, egal ob im Sport, Beruf oder Alltag
  • nicht gleich wieder Kapital aus der ganzen Sache schlagen wollen

Respekt und herzlichen Dank dafür. Auch und gerade an alle unermüdlich im Einsatz Befindlichen, so wie Mediziner, Krankenhauspersonal, Angestellte in Supermärkten, Apotheken und Tankstellen u.v.m., die nun den „Notbetrieb“ aufrechterhalten.

Was kommt danach?

Diese Krise, Herausforderung oder wie auch immer es der Einzelne nennen mag, bietet – genauso wie eine Niederlage oder Krise im Sport – eine Chance oder gar einen Neuanfang. Es bleibt nun spannend, wie wir die gegenwärtige Situation bewältigen und überstehen. Viel interessanter wird jedoch sein, wie wir nach Bewältigen dieser Situation – dieser Tag wird gewiss kommen, wobei keiner genau weiß wann – zu unserem Alltag zurückkehren.

Wird zum „Business as usual“ zurückgekehrt? Oder hat dieser Schrecken doch auch etwas Gutes? Wird sich unser Denken und Verhalten ändern?

  • Zu Selbstfürsorge und Nächstenliebe
  • Zu Ängsten und Sterblichkeit
  • Zu wesentlicher Dinge im Leben
  • Zu Klimaschutz und Wirtschaftsstruktur

In genau diesen Zeiten erfahren wir, was alles möglich ist, wenn wir JETZT handeln und ins TUN kommen. Was gestern nicht für möglich gehalten wurde, egal ob im positiven oder negativen Sinne, ist heute plötzlich ohne Schwierigkeit machbar. Wenn wir dort hinkommen, dann besiegen wir nicht nur den Coronavirus, sondern auch die schon lange vorherrschenden „Viren“ in unserer Gesellschaft. Je schneller dies jedem bewusst wird, desto schneller wird es wieder ein „normales“ Leben für alle geben.

Mit mehr Akzeptanz… mehr Hoffnung… mehr Vernunft… mehr Entschleunigung… mehr Eigen-/Mitverantwortung… mehr Solidarität… mehr Menschlichkeit…Mit mehr WIR statt ICH.

Abschließend: Und wenn dann doch auch noch der Letzte zur Vernunft kommt, dann glaube ich fest daran, dass wir uns rückblickend irgendwann mal daran erinnern können, wie wir diesen Corona-Wahnsinn gemeinsam überstanden haben und umso mehr stolz sein können, was jeder Einzelne von uns dazu beigetragen hat.

Handelt vernünftig, denkt gemeinschaftlich und bleibt gesund.

BEWECTe Grüße
Dein Benjamin

PS: Ich könnte nun noch viele erfreuliche und inspirierende Links hier posten, jedoch beschränke ich mich auf einen, auf den ich heute Morgen gestoßen bin: Christian Streich, Fußball-Trainer des Bundesligisten SC Freiburg, welcher oftmals eine vernünftige Meinung zu gesellschaftspolitischen Themen hat https://www.youtube.com/watch?v=SF3qsVO4HqA

Quellen:
https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html
https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019
https://www.infektionsschutz.de/coronavirus-sars-cov-2.html
https://www.bmas.de/DE/Presse/Meldungen/2020/corona-virus-arbeitsrechtliche-auswirkungen.html
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/coronavirus-symptome-grippe-erkaeltung-1.4840985
https://medium.com/@tomaspueyo/coronavirus-act-today-or-people-will-die-f4d3d9cd99ca
https://examine.com/topics/coronavirus/