Wie in den vorangegangenen drei Teilen steht erneut die Eigenerfahrung an erster Stelle. Langsam werde ich zu einem bewussten Biohacker, um in bestimmten Lebensbereichen Veränderungen zu kreieren.

Grasbrunner Lauf am 06.07.2019

Euphorisiert vom guten Ergebnis am Schliersee (zu lesen im dritten Teil) freue ich mich auf die nächsten Veranstaltungen, an denen ich teilnehmen werde. Als nächster Lauf stehen die 5km von Grasbrunn am Samstag, 06.07.2019 an. Im Juni bleibt hierzu neben dem Berufsalltag und der ein oder anderen Weiterbildung im Sport- und Fitnessbereich etwas weniger Zeit zu trainieren. Jedoch tun hie und da auch mal weniger Kilometer und eine Regenerationsphase auch gut.

Das ausgewogene Training mit Laufen, Radfahren und Schwimmen bietet Abwechslung, die punktuellen Athletik- und Faszieneinheiten sowie eine bewusste Ernährung halten mich weiterhin verletzungsfrei. Und durch die in der Woche vor dem Lauf abgeschlossene Ausbildung zum Massagetherapeuten kann ich auf noch mehr Wissen in Theorie und Praxis in diesem Bereich zurückgreifen.

In diesen Tagen sind die Temperaturen erfreulicherweise sehr sommerlich, was jedoch die Rahmenbedingungen für das Laufen nicht leichter machen. Zudem plagen mich seit ein paar Tagen Magen-Darm-Probleme, nicht sonderlich einschränkend, jedoch fühle ich mich nicht 100% fit. Scheinbar habe ich etwas aufgeschnappt, da in dieser Zeit einige Personen mit Magen-Darm-Virus komplett flachliegen. Aber selten ist alles perfekt, im Umgang mit Hürden können wir uns nur weiterentwickeln und wachsen.

Am Morgen des 5km Starts in Grasbrunn werden die 10km Läuferinnen und Läufer zuerst auf die Strecke gelassen, 20 Minuten danach stehe ich mit weiteren knapp 200 Mitstreitern an der Startlinie. Nach dem Startschuss ziehen zwei Jugendliche gleich das Tempo an, welche aber nach den ersten 500m sofort wieder gestellt werden. Ein einzelner Läufer, welcher auch der spätere Sieger sein sollte, setzt sich von Beginn an ab. Dahinter komme bereits ich und wiederum dahinter formiert sich eine Gruppe von 4-5 Läufern.

Die Strecke um den Sportpark Grasbrunn bietet erfreulicherweise einigen Schatten, so dass die Hitze erträglicher wird. Meine ersten 2km laufen gut, doch dann merke ich, dass mein Körper nicht topfit ist. Ein Läufer überholt mich nach der Hälfte des Rundkurses und meine Versuche, hier dran zu bleiben, scheitern kläglich. Annähernd kann ich mein Tempo halten, doch der vor mir Platzierte legt den Abstand zwischen uns immer weiter. Meine Beine fühlen sich bleiern an. Trotzdem versuche ich meine Schritte locker zu ziehen.

Auf den letzten 1000m bin ich mit meinen Kräften völlig am Ende. Mein Schritt wird langsamer und von hinten eilt der nächste Läufer herbei. Einmal Rechtskurve, dann links herum… das Stadion des Sportparks in Reichweite, wo wir noch eine dreiviertel Runde zurückzulegen haben. Beim Einlaufen auf die Tartanbahn muss ich den nächsten Läufer vorbeiziehen lassen. Der dritte Platz leider verloren. Als Gesamtvierter überquere ich die Ziellinie und lasse mich entkräftet auf den Rasen fallen.

Nach einigen Minuten kehrt etwas Kraft zurück und ich fülle erstmal meine Wasser- und Mineralstoffspeicher wieder auf. Die beim Zieleinlauf aufkommende Enttäuschung verflüchtigt sich schnell. Beim Auslaufen, was meinen gesamten Bewegungsapparat lockert und die Regeneration definitiv beschleunigt, bin ich bereits wieder frohen Mutes. Nach der Siegerehrung und Verlosung, was diese familiäre Veranstaltung wunderbar abrundet, geht es an diesem sonnigen Tag zum See. Kühles Nass für noch bessere Regeneration.

B2Run am 16.07.2019

Im Laufe der folgenden Tage kann ich gut regenerieren und auch mein Magen-Darm-Trakt beruhigt sich wieder. Dies ist sehr gut, da ja der nächste Lauf mit dem B2Run bereits bevorsteht. Auch wenn dieser Lauf mehr Spaßveranstaltung mit Kollegen ist als ernsthafter Wettkampf, möchte ich hier meine Form nach dem holprigen Grasbrunner Lauf nochmal überprüfen.

Aufgrund einer Durchstarternummer erhoffe ich mir etwas weiter vorne im Block zu starten, um ohne Schwierigkeiten die Strecke durchzulaufen. Startet man dagegen etwas weiter hinten, ist es vor allem auf den ersten Metern oftmals nicht möglich zu laufen, da sich durch die Massen an Läufern auf der Strecke ein ‚Stau‘ bildet. Auch das nebeneinander Gehen von einigen Läufern hindert einem daran, die Optimallinie zu ergattern. Ich sage ja: „Spaßveranstaltung“. Das richtige Mindset als Wettkampfläufer ist hier entscheidend, sonst hat man definitiv keine Freude.

Auch wenn die Temperaturen nicht ganz so hoch gestiegen sind wie noch in Grasbrunn, brennt die Sonne auf die Köpfe der am Start wartenden Läufer. Da ist es doch gut eine Kappe auf dem Kopf zu tragen. Nachdem die Strecke endlich freigegeben wird, setzt sich der Läufertross nach dem Startschuss in Gang. Die ersten 200m wegen der Bandenabsteckung der Strecke noch etwas ausgebremst geht es danach ohne große Schwierigkeiten daran, mein Tempo zu finden.

Ich kann die erste Hälfte der Strecke deutlich unter 4 Minuten auf den Kilometer angehen. Mit zunehmender Zeit sammle ich Läufer für Läufer ein. Die Runde im Olympiapark ist ebenso von vielen Kurven und Engstellen gekennzeichnet, was es für uns Läufer nicht gerade einfach macht, jedoch verhalten sich alle Läufer in meinem direkten Umfeld sehr fair. Es gibt keinerlei Schwierigkeiten.

Kurz nach Überqueren des mittleren Rings und Vorbeilaufen am Eisstadion fallen auch schon die letzten 2 Kilometer an. Zwischen Olympiaberg und See nähern wir uns dem Olympiastadion wieder an. Hier überhole ich weiter Läufer, darunter auch einige ehemalige Arbeitskollegen, welchen ich beim Überholvorgang Anfeuerungen zurufe.

Langsam wird es anstrengend, jedoch kann ich mein Tempo annähernd halten und bleibe unter dem Schnitt von 4min/km. Bis ich mich versehe, bin ich schon vorm Olympiastadion angekommen. Jetzt noch durch das Marathontor und dann liegen die letzten 100 Meter vor mir. Meine Uhr stoppt knapp über 23 Minuten, sehr gut für die gut 6 Kilometer. Ich bin zufrieden und damit die Zeit vom Schlierseelauf Mitte Mai bestätigt. Potential nach oben bleibt jedoch 😉

An Auslaufen ist heute leider nicht zu denken, da nun jede Menge Gespräche mit bekannten und lange nicht gesehenen Personen folgen. Das Ausradeln folgt erst 3 Stunden später, als ich mich nach dem Biergartenbesuch mit den Kollegen auf den Nach-Hause-Weg vom Olympiapark mache.

Regnauer Triathlon Seeon am 27.07.2019

Mit dem guten Gefühl des Firmenlaufs blicke ich auch schon auf den Triathlon in Seeon, ebenso mit etwas Nervosität, da seit meinem letzten Triathlon fast genau 8 Jahre vergangen sind. Aber ich freue mich ungemein darauf, ebenso in dieser schönen Umgebung einige Zeit zu verbringen.

Deshalb reise ich bereits tags zuvor im Nebenort Truchtlaching an. Diese idyllische Gegend entschleunigt ungemein und bietet doch einen Gegensatz zur Großstadt München. Nach der langen und etwas staubedingten Fahrt dorthin tut ein Sprung in die Alz gut. Am Ufer befindet sich das Gasthaus Neuwirt, wo ich mir einen frischen Fisch schmecken lasse. Ein Abstecher zum Seehafenfest in Seebruck muss auch noch sein, bei welchem sogar kurz nach 22.30 Uhr ein Brillantfeuerwerk in den Nachthimmel über dem Chiemsee geschossen wird.

Am Morgen des Renntags gibt’s in der beschaulichen Unterkunft ein leckeres Frühstück, natürlich ebenso einen sympathischen Ratsch mit der Gastgeberin. Diese wünscht mir bei der Abreise nach Seeon rüber noch einen schönen Tag und viel Erfolg für den Triathlon. Im Seeoner Strandbad angekommen laufen die Vorbereitungen schon auf Hochtouren. So wie es aussieht, wird das Wetter halten und somit steht für Ausrichter wie Teilnehmer dem perfekten Tag nichts im Weg.

Die Kulisse am See mit Blick auf das Kloster Seeon ist atemberaubend. Die Rahmenbedingungen für diese familiäre Veranstaltung könnten kaum besser sein. Bei der Abholung der Startunterlagen geht ebenso alles glatt, von den Sponsoren ein Strohhut mit dem Logo der Veranstaltung und ein Microfaserhandtuch dabei.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Die Radstrecke, ein dreimal zu fahrender 6km langer Rundkurs, weist auf gut 2km eine Schotterstraße auf, warum ich mich entschließe, diesen Kurs vorab abzufahren. Dies erweist sich als gewinnbringende Entscheidung, ebenso das Aufziehen des profilierten und etwas breiteren Mantels auf mein Rennrad. Vor der Veranstaltung hatte ich lange überlegt, ob ich mit Mountainbike oder eben mit Rennrad und breiteren Mänteln mitfahre.

Grundsätzlich sind die meisten Teilnehmer auf dem Mountainbike unterwegs, wie sich beim Einchecken in die Wechselzone zeigt. Hier postiere ich mein Rad sowie Rad- und Laufutensilien. Lange schon nicht mehr gemacht 😉 Danach ist auch schon die Wettkampfbesprechung, bei der alle wichtigen Sachverhalte hinsichtlich der Veranstaltung und vor allem der Strecke nochmal angesprochen werden.

Ab 12 Uhr der erste Start. Die Kinder sind an der Reihe, welche auf der Wendepunktstrecke im See 100 Meter zurückzulegen haben. Auf dem Rad schließt sich eine 2 Kilometer Runde an und zum Abschluss geht es auf die 400 Meter Laufstrecke für die kids. Im Ziel angekommen gibt es für jedes Kind eine Medaille, was die Augen noch mehr leuchten lässt. Dann schon die Jugendlichen, welche sich auf selbiger Strecke die Plätze ausschwimmen, -radeln und -laufen. Hier sieht man die kommenden Nachwuchsstars.

Um kurz vor 13.30 Uhr heißt es für mich fertigmachen, einschwimmen und zur Startlinie im See. Ich versuche mich bestmöglich zu platzieren, d.h. so, dass ich mich aus etwaigen anfänglichen „Prügeleien“ raushalten kann. Ich stehe in der zweiten Reihe ungefähr mittig bis außen, auch wenn ich dadurch ein paar Meter mehr zu schwimmen habe. Auch dem geschuldet, dass ich leider nicht der beste Schwimmer bin.

Der Startschuss fällt und knapp 300 Arme kraulen los. Auf den ersten 50 Metern gibt’s dann doch ein paar Schläge ab, jedoch normal bei so einem Massenstart. Danach kann ich gleichmäßig meine „Bahnen“ ziehen, geradewegs auf die Boje zu. An dieser erneut etwas Gedränge und schon geht’s wieder zurück zum Ufer. Nach gut 300 Meter ist das Schwimmen auch schon geschafft, der erste Wechsel steht an. Die Routine ist fast wie vor 8 Jahren da: Schwimmbrille und –kappe ab, Helm und Sonnenbrille auf, Startnummer um die Hüfte geschnallt, Radschuhe an und Rad nicht vergessen. Bis zur Linie traben und auf’s Rad geschwungen. Drei Runden von Seeon Richtung Ischl stehen an.

Erst noch auf Asphalt wartet die erste ca. 500 Meter Schotterpiste auf uns. Ich kann den ein oder anderen Radfahrer einsammeln, jedoch passieren mich ebenso zwei Mitstreiter. Wieder auf Asphalt kann ich Druck machen, zweimal 90 Grad Kurve rechts und dann in Ischl Spitzkehre erneut auf den Schotter und die 50 Höhenmeter überwinden. Das ist anstrengend. Oben angekommen laufen lassen, ebenso noch auf unwegsamen Gelände. 90 Grad Kurve links sowie rechts… Kurze 200 Meter auf Asphalt und dann nochmal ca. 500 Meter auf noch gröberer Schotterstraße. Hier muss ich etwas Tempo rausnehmen, um die Spur halten zu können.

An gleicher Stelle fährt in der zweiten Runde einer vor mir geradeaus in die Wiese, jedoch nichts passiert. Der Teilnehmer gelangt schnell zurück auf die Strecke. Das dritte Mal an der Steigung mit den 50 Höhenmeter angekommen, staut sich der Radtross etwas. Von hinten kommt von einem Teilnehmer: „Auf geht’s… schneller.“ Wir überholen die vor uns tretenden und schon etwas gezeichneten Mitstreiter. Die letzten asphaltierten 800 Meter der Radrunde wird nochmal Druck gemacht. Ein zweites Mal rein in die Wechselzone: Rad wieder abgestellt, Helm ab, Radschuhe aus und gegen Laufschuhe getauscht. Das ging schnell, wie in alten Zeiten J

Obwohl ich die letzten Meter auf dem Rad versucht habe, eine hohe Frequenz zu treten, läuft es sich etwas holprig. Jedoch kann ich gleich drei vor mir liegende Läufer einsammeln. Es geht Richtung Ortskern und dann durch die Wohnsiedlung auf das Kloster Seeon zu. Dieses wird ebenso wie der See umrundet. Einen weiteren Läufer kann ich hier stellen, wobei an mir ebenso ein von hinten heranstürmender Läufer vorbeizieht. Dieser erweist sich als Staffelläufer, gekennzeichnet an einem „S“ an der Wade.

Die letzten 1,5 Kilometer fallen an, ca. 100 Meter vor mir ein Läufer, zu welchem ich noch gerne aufschließen würde. Jedoch wird dieser kaum langsamer und ich eben auch nicht mehr schneller. Bis ins Ziel bleibt der Abstand ungefähr derselbe. Hier im Zielbereich stehen viele Zuschauer, welche die Teilnehmer frenetisch anfeuern. Ich überquere mit knapp unter 55 Minuten die Ziellinie und ahne noch nicht, dass ich tatsächlich den 10. Platz im Gesamtklassement erreicht habe. Mit der Zeit sowieso zufrieden – hatte ich mir zwischen 54 und 56 Minuten ausgerechnet – und die Platzierung bei meinem ersten Triathlon nach 8 Jahren auch top.

Im Ziel halten die Veranstalter allerlei Getränke, Obst und Kuchen für die Triathleten bereit. Wie gesagt eine wunderbare und familiäre Atmosphäre, womit ich die Veranstaltung nur jedem wärmstens empfehlen kann. Nach dem Auftanken der Energiespeicher stürze ich mich nochmal zur Abkühlung und zum Ausschwimmen in den See… einfach herrlich.

Nachdem ich mein Rad aus der Wechselzone geholt habe, steht auch schon die Siegerehrung an. Natürlich werden jeweils die ersten drei Plätze der Kinder- und Jugendklassen geehrt. Jungs und Mädels freuen sich auf den Sprung aufs Podest. Bei den Erwachsenen werden hingegen die drei Erstplatzierten ausgezeichnet. Der Sieger schaffte die Strecke in knapp unter 50 Minuten. Nach der Verlosung (Hauptpreise: MTB im Wert von 500 Euro und Cabrio-Wochenende) ist die gelungene Veranstaltung auch zu Ende und die Regenerationsphase beginnt endgültig.Fazit: Die Form vom Schlierseelauf im Mai konnte ich erfreulicherweise halten, obwohl ich neben Berufs- und Freizeitalltag nicht ganz so wie gewünscht trainieren konnte. Highlight war natürlich der erste Triathlon nach 8 Jahren, was ich als absolut gelungen für mich mitnehme.

„Wenn wir Freude am Leben haben, kommen die Glücksmomente von selbst.“

Die Saison ist noch nicht ganz zu Ende, ein letzter und fünfter Teil steht noch an. Mit dabei in jedem Fall ein weiterer Triathlon am 24.08.2019 in Oberschleißheim auf der Ruderregatta, vorauss. ebenso der Karlsfelderseelauf und der für mich traditionelle Tegernseelauf am 22.09.2019 mit meinem diesjährigen Spendenprojekt.

Bleib schmerzfrei, mobil und BEWECT 🙂

BEWECTe Grüße
Dein Benjamin